Wann genau die Pfarrkirche St. Martin gebaut wurde, ist nicht bekannt. Gesichert ist, dass Probst Ulrich III. während seiner Dienstzeit von 1339 bis 1350 das Gotteshaus erbauen ließ. 1356 verspricht der Probst „der Gebaurschaft und der Gemain zu Kollgrueb daselbst wöchentlich eine Hl. Messe, ebenso an den verschiedenen kirchlichen Feiertagen.“
In der ersten Hälfte des 17. Jh. sind an der Kirche größere bauliche Veränderungen vorgenommen worden. Es wurde der runde Chorabschluss im Renaissancestil mit vier hohen Rundbogenfenstern errichtet. 1622 wurde die Kirche mit Scharschindeln ganz neu gedeckt, 1635 ließ man hinter dem Hochaltar einen neuen Beichtstuhl in die Mauer ein, 1636 wurde die Kirche neu ausgeweißt, die Fenster gerichtet und eine neue Uhr beschafft.
1709 wurden zwei neue Glocken, zu der bereits 1565 beschafften Friedensglocke, gegossen.
Nach dem 30-jährigen Krieg, insbesondere nach der Pestzeit, ist ein starkes Anwachsen der Bevölkerung festzustellen, die Kirche wurde zu klein und wurde daher von 1727 bis 1729 vergrößert.
An den im 19 Jh. gebauten Chor wurde das Langhaus mit Sakristei und Vorhalle angebaut. Baumeister und Stukateur war Josef Schmutzer von Wessobrunn.
Der Turm steht an der Nordostseite, der untere Teil ist mittelalterlich und hatte ein Spitzdach, das nur wenig die Kirche überragte, daher wurde der Turm zwischen 1750 und 1755 erhöht.
Bei der Inneneinrichtung sind drei Stilperioden zu unterscheiden.
- Der Kanzelkörper mit Aufgang ist spätes Barock (1680 – 1700).
- Aus dem frühen Rokoko stammt die großen Kreuzwegstationen mit den geschnitzten Rahmen, das große Hochaltarbild, die beiden Tabernakel auf den Seitenaltären und diese selbst, wie auch die Figuren Gregorius und Augustinus auf dem südlichen und St. Josef und Joachim auf dem nördlichen Seitenaltar.
- Die dritte Stilperiode ist der klassizistische Rokoko (1780 – 1790). Aus dieser Zeit stammt der prächtige Hochaltar in seinem Aufbau und Tabernakel, der Schalldeckel der Kanzel, die Wangen der Kirchenstühle, der obere Aufsatz des Taufsteines und die Brüstung der oberen Empore.
Ein Kunstwerk feinster Art stellt die schmerzhafte Mutter unter dem überlebensgroßen Kruzifixus um 1750 – 1760 dar.
Die Kirche ist 27 m lang und 11,50 m breit und stellt nach außen einen schön proportionierten Barockbau dar, dem der feingegliederte Turm mit der äußerst schwungvollen Laterne einen ganz eigenartigen Charakter verleiht.