Aus der Zeit als die Römer unter Kaiser Augustus im Jahr 15 v. Chr. die Alpen und deren nördliches Vorland militärisch besetzt hatten, stammt ein Großteil der über 700 Metallfunde, die am sogenannten Döttenbichl unter dem Kofel bei Oberammergau in den Jahren 1992 - 1997 ausgegraben worden sind.
Dabei handelt es sich um Funde, die zwei unterschiedlichen Kulturkreisen zugerechnet werden können.
Auf der einen Seite fanden sich keltische Gewandfibeln, eiserne Schlüssel und Werkzeuge überwiegend landwirtschaftlicher Prägung. Sie mögen als Gaben eines kleinen Brandopferplatzes gesehen werden, der sich auf dem Döttenbichl befand. Der Opferplatz weist auf eine Besiedlung des Ammertales bereits lange vor der Eroberung durch die Römer hin.
Auf der anderen Seite stehen Münzen, drei Dolche (einer wurde schon 1901 gefunden), über 300 Pfeilspitzen und Schuhnägel von römischen Soldaten. Drei dort gefundene Katapultpfeilspitzen tragen den Stempel der 19. Legion, die 9 n. Chr. in der Varusschlacht im Teutoburger Wald vernichtend geschlagen und nie wieder aufgestellt wurde.
Vermutlich war diese Legion bereits zuvor beim Alpenfeldzug im Ammertal mit ortsansässigen Kelten in Kämpfe verwickelt, worauf die vielen gebrauchten römischen Waffenhinweisen.
In den folgenden Jahrhunderten blieb die Gegend dann Teil der römischen Provinz Rätien mit ihrer Hauptstadt dem heutigen Augsburg.
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