Rotwild

Rotwild

© Privatwaldgemeinschaft Oberammergau
© Klaas Huizenga

Sommer

Das in Rudeln lebende Rotwild reagiert sehr empfindlich auf Störungen. Tagsüber hält es sich bedingt durch den Freizeit- und Jagddruck meist gut versteckt in den Bergwäldern auf. Erst in den Dämmerungsstunden traut es sich auf die angrenzenden Wiesen, um Gräser und Kräuter zu fressen. Das Rotwild ist vom Verdauungstrakt her ein Raufutterfresser, der ohne Einfluss des Menschen im Offenland leben würde. Die Kälber kommen im Mai oder Juni zur Welt und werden fünf Monate lang von ihren Müttern gesäugt – stöbernde Hunde sind in dieser Zeit eine besondere Gefahr für die jungen Tiere.

Am einfachsten sind die Rothirsche während der herbstlichen Brunft zu erleben. Das Röhren der männlichen Tiere ist kilometerweit zu hören.

Winter

Das Rotwild ernährt sich von Gräsern, Kräutern und Flechten, die es auf schneefreien Flächen finden. Bei Nahrungsmangel knabbern die Tiere an der Rinde von Bäumen. Das Rotwild braucht im Winter ungestörte Rückzugsräume, die in der intensiv genutzten Landschaft immer seltener werden. Um Energie zu sparen, reduziert das Rotwild seine Körpertemperatur und auch der Herzschlag geht auf ein Minimum zurück. Wird das Rotwild aufgeschreckt, muss es innerhalb von Sekunden seinen Stoffwechsel stark hochfahren, so dass es flüchten kann. Häufige Störungen führen zu einer Schwächung der Tiere, so dass ältere bzw. jüngere Tiere eher den Winter nicht überleben bzw. die Kitze trächtiger Muttertiere im nächsten Frühjahr aufgrund der geringeren Körpergewichte eine höhere Sterblichkeit aufweisen.