Mehlprimel
Die Mehlprimel ist die häufigste der alpinen Primel-Arten und als solche im Gebirge auch noch relativ weit verbreitet. Je weiter man den Berg aber hinabsteigt, desto seltener wird sie. Im gesamten Bayern ist die Blume schon als „gefährdet“ eingestuft, im nördlichen Bayern sogar als „vom Aussterben bedroht“. Im Naturpark Ammergauer Alpen kommt sie noch relativ häufig vor.
Die Blütezeit der geschützten Art ist von Mai bis Juli. In dieser Zeit zeigt sie ihre Doldenblüte mit 3-15 rotlilanen bis blassrosanen Blüten. Diese Färbung ist typisch für (fast) alle alpinen Primeln, da eine solche Färbung Tagfalter anlocken, die die Blume im Tausch gegen ihren Nektar bestäuben. Der gelbe Ring am Blüteneingang weist den langrüsseligen Insekten zusätzlich den Weg. Primeln im Flachland dagegen blühen oft gelb, hier sind Bienen die Hauptbestäuber.
Der weiße Belag auf den Blattunterseiten und am Stiel, dem die Mehlprimel ihren Namen verdankt, erzeugt die Pflanze selbst. Drüsenhaare scheiden hierfür Kristalle aus, die mit Pflanzenwachs vermischt den mehligen Überzug ergeben.
Die ausdauernde Pflanze benötigt quellige Moore, moorige Wiesen oder steinige Alpenrasen als Lebensraum. Allerdings darf der Standort in Bodennähe nicht zu dicht bewachsen sein, denn sonst bekommt die Blattrosette am Grund der Mehlprimel nicht mehr genug Licht, und die Pflanze stirbt. Feuchter und kalkhaltiger, torfiger oder sumpfiger Boden muss natürlich schon vorhanden sein.